Quelle: PRO
LEIPZIG e.V.
Die folgende - hier gekürzte
- Chronik von Schleußig kann in gut illustrierter Form beim Verein
PRO LEIPZIG e.V. mit weiteren Ausführungen zum Denkmalschutz und andren
interessanten Beiträgen käuflich erworben werden.
Chronik von Schleußig
Vom Dorf zum Stadtteil
Mittlere bis jüngste Bronzezeit
/ frühe Eisenzeit,
zwischen 1800 und 500 v.
Die Anwesenheit von Menschen ist durch
einen Metalleinzelfund belegt.
7. Jahrhundert
Während der altsorbischen Landnahme
im Saale-Neiße-Raum wird die Fläche zwischen der Weißen
Elster und der Rodel, auch Rittel, Rödelfluß genannt (heute
zugeschüttet), besiedelt. Der Ortsname ist aus dem altsorbischen Wort
"slisk", d. h. "feucht, schlüpfrig", abgeleitet. Er bedeutet folglich
"feuchter Ort [an der Weißen Elster]". Der älteste Siedelplatz
mit weilerartiger Struktur (?) liegt wohl in der Nähe des Schleußiger
Parks.
Seit dem 10. Jahrhundert
ist der Leipziger Raum in den Machtbereich
des Deutschen Reiches einbezogen. Es ist zu vermuten, daß auch die
Bewohner der altsorbischen Ansiedlung Schleußig abgabenpflichtig
gemacht werden. Doch kommt es wohl auf Grund der ungünstigen Bedingungen
(starke Bodenvernässung, deshalb ungünstige Voraussetzungen für
Ackerbau) kaum zu einer wie bei anderen altsorbischen Dörfern erfolgten
Ansiedlung deutscher Bauern aus dem Altsiedelland. So erfolgt vermutlich
stattdessen frühzeitig durch die Herren von Kleinzschocher (?) der
Ausbau zum Vorwerk mit Gutsblockflur.
1241
Wahrscheinlich mit der Anlage der
Lusitzer Mühle an der Pleiße (etwa in Höhe des Botanischen
Schulgartens) wird in die Rodel ein Überfallwehr, genannt Rodel- oder
auch Ritterwehr, eingebaut, damit das vorhandene Wasser vollständig
für den Mühlenbetrieb genutzt werden kann. Das ist der erste
erkennbare Eingriff von Menschen in die Schleußiger Fließgewässer.
1376, 11. September
Schleußig wird erstmals urkundlich
erwähnt, als der Markgraf der Ostmark an die von Hayns (Otto und Dietrich
von , Hayn sowie Nikolaus Lobek), wohl die gleiche Familie, die auf dem
Gut in Kleinzschocher sitzt, "6 Acker Wiese in Slizzig" zum Besitz als
ritterliches Lehngut überträgt. Vermutlich seit dieser Zeit kommt
es zu stärkeren Eingriffen in die Natur. So werden einige der in Schleußig
häufig anzutreffenden Gräben und Sümpfe trockengelegt. Auch
Dämme und Deiche entstehen zum Schutz vor dem Hochwasser von Elster
und Pleiße um Schleußig.
1465
wird "Slißk" erwähnt.
1471/1481
wird der Ort "Sleysick" genannt.
1529
Ein gewisser Wilhelm Wild gibt zu
unbekanntem Kaufpreis das "Vorwerk Schleissigk mit allem Inventar" an das
Nonnenkloster "St. Georgen vor Leiptzk". Seitdem gehört das Gut grundherrschaftlich
diesem Kloster. Flurnamen, wie "Die Nonne", erinnern daran.
1541
zählt "Schleyssyck" fünf
Einwohner. 1 Hofmeister, 1 Hirten, 1 Käsemutter sowie 2 Viehmägde.
Aus der Aufzeichnung "Des junffrauennclosters zu sanntt Georgenn vor Leiptzick
gelegen jerlichgen einkommen an gelde getreyde unnd anderem" geht hervor:
"Schleyssyck das forwergk hatt an
acker wießenn trifft und anderm wie vholgett:
XXXVI acker artlandes, XV acker wießenn,
XXVIIj [27 1/2] acker weyde, Illj [3 1/2] acker trifft, II acker weydicht.
Summa thut in allem zu Schleissig LXXIX acker. Was auch vihe und anders
vorhandenn usw." D. h., das Vorwerk ist vollständig auf Viehzucht
und die Erzeugung von Fleisch- und Milchprodukten spezialisiert.
1542
Wegen zu hoher Verschuldung, unter
anderem eine Auswirkung der Reformation, müssen die Nonnen das Vorwerk
Schleußig für 800 Gulden verkaufen. Käufer ist der Leipziger
Bürger Erhart Braun.
1556
Erhart Braun verkauft das Vorwerk
Schleußig mit Gewinn an Dr. Modestini Pistoris.
1562
ist ein Vorwerk in Schleußig
genannt. Die enge Beziehung zu Kleinzschocher kommt u. a. darin zum Ausdruck,
daß Schleußig dorthin gepfarrt ist.
1606
wird der Ort "Schleußigk" geschrieben.
Er gehört verwaltungsmäßig zum Amt Leipzig.
1637
Nach der Schlacht bei Lützen
ist der Ort Hauptquartier des schwedischen Feldmarschalls Joh. Banier.
Dieser läßt durch den Auewald einen Weg in Richtung des Floßplatzes
schlagen, zieht in Schleußig seine um Klein- und Großzschocher
lagernden Truppen zusammen und zieht vor Leipzig.
1657/1686
Begünstigt durch die Weiße
Elster und das Rödelwasser, erhält Schleußig die Fischereiordnung
bestätigt. Gleichfalls hat der Ort das Recht, an der Elster eine Mühle
zu betreiben und vor dem Gutshof in einem Etablissement Bier, Branntwein
und Kaffee auszuschenken.
1744
zählt der Ort 50 Bewohner. Er
hat ein Herrenhaus, ein Pächterhaus, ein Gartenhaus und zwei kleine
Häuser an der Elsterbrücke.
1754
Der Besitzer des Vorwerkes, Marperger,
muß, wie er selbst schreibt, während des Siebenjährigen
Krieges "zur Vermeidung der angedrohten militärischen Gewalttätigkeiten"
nach dem Einmarsch der Truppen Preußens in Sachsen einige Gespanne
bereitstellen.
1762
Die Pflichten der Bewohner von Kleinzschocher,
Schleußig und Plagwitz gegenüber der Rittergutsherrschaft Kleinzschocher
werden in einem Schriftstück ("Generalia") in 38 Abschnitten festgelegt.
1764
In Schleußig ist ein Vorwerk
genannt. Der Ort zählt 3 Häusler und 4 (Vorwerk-) Hufen zu je
12 Acker und gehört grund-herrschaftlich zum Vorwerk Schleußig,
verwaltungsmäßig zum Amt Leipzig.
1813, 19. Juni
Der bei Kitzen verwundete Dichter
und Angehörige der "Schwarzen Schar", Theodor Körner, wird von
Großzschocher aus auf einem Kahn nach Schleußig gebracht. Nach
einem Frühstück und einem Spaziergang in dem Ort geht die Fahrt
weiter nach Leipzig.
1813, Anfang Oktober
Französische Truppen sammeln
sich westlich Leipzigs.
1813, 16. - 19. Oktober
In der Elsteraue kommt es während
der Völkerschlacht zu Kämpfen (ein Denkmal am Schleußiger
Weg erinnert daran). Die Elsterbrücke wird durch österreichische
Truppen zerstört. Der Besitzer des Vorwerks Schleußig, Agricola,
hält fest, daß die österreichischen Truppen durch den "Raub
an Holz und allen brennbaren und eßbaren Sachen" einen großen
Schaden verursachen.
1816
gehört Schleußig verwaltungsmäßig
zum Amt Leipzig.
1823
"Wegen seiner sehr anmutigen Lage
wird der Ort von allen Ständen aus Leipzig stark besucht, und es ist
deshalb eine sehr gute, ansehnliche Wirtschaft hier etabliert...; denn
wenn das Eis der Elster trägt..., so wird gewöhnlich von Leipzig
aus für Schlittschuhläufer und Stuhlschlitten bis hierher eine
Bahn gekehrt..."
1830
Eine Fabrik (Manufaktur?) für
Dampf-Schokolade und Kakaomasse nimmt ihren Betrieb auf dem Gelände
der später eröffneten Gastwirtschaft "Elstertal" auf.
1832, 17. März
Das sächsische Gesetz über
Ablösungen und Gemeinheitsteilungen schafft die Voraussetzungen, um
die Feudalverhältnise auf dem Lande zu überwinden. Die Bauern
müssen sich von den Feudallasten loskaufen, was aber nicht durch Landabtretung,
sondern durch Geldzahlungen an die Grundherren geschieht.
1834
Der Ort zählt 101 Einwohner.
1835
Der Leipziger Besitzer des Gutes,
Vincent Ludwig, läßt das Wohnhaus, welches er hauptsächlich
als Sommersitz nutzt, neu erbauen. Unter dem südöstlichen Wohnraum
befindet sich ein großer Kellerraum mit Gewölbe, das in der
Mitte von einer Säule gestützt wird. An dieser Säule befindet
sich außer dem Grundstein auch auf der nach Osten weisenden Seite
ein aus Ton gebranntes glasiertes Christusrelief von 1482.
1838
erfolgt die Einführung der sächsischen
Landgemeindeordnung.
1840
ist Schleußig nach Kleinzschocher
gepfarrt.
1843
gehört Schleußig zum Amt
Leipzig.
Mitte des 19. Jahrhunderts
Eines der beliebtesten Ausflugsziele
der Leipziger ist Schleußig, das man auf Wald- und Wiesenwegen oder
per Stechkahn auf der Weißen Elster erreicht.
1854
Der Ort wird als Gemeinde anerkannt.
1854
Die Schleußiger Kleinhäusler
lösen die an das Gut zu zahlenden Erbzinsen, Frongelder und die Handfrondienste
ab.
1854
Im Leipziger Raum kommt es zu großen
Überschwemmungen. Elster und Rodel überschwemmen Schleußig.
1855
Ein Gesetz über die Berichtigung
von Wasserläufen im Leipziger Raum wird erlassen. Einbezogen in die
Pläne ist auch das Rödelwasser, das durch acht Durchstiche begradigt
werden soll. Ebenso ist die Regulierung der Elster in Schleußig und
Plagwitz vorgesehen.
50er Jahre
Der Leipziger Advokat und Sohn eines
Rittergutsbesitzers, Dr. Karl Heine, erwirbt große Gebiete westlich
Leipzigs, die er in der Folge wirtschaftlich erschließt und bebaut.
1856
Nach Aufhebung der Patrimonialgerichtsbarkeit
wird die Gerichtsbarkeit in Schleußig vom Gerichtsamt Leipzig II
ausgeübt.
Ab 1860
transportieren auf dem von Dr. Karl
Heine für Plagwitz konzipierten und erbauten Kanal von Dampfschiffen
gezogene Lastkähne Aushubmassen (Grauwacke) über die Weiße
Elster und den Elstermühlgraben zur sumpfigen Aue westlich der Leipziger
Altstadt, um sie aufzufüllen. Die Westvorstadt, das Waldstraßenviertel
und Neu-Schleußig (nördlicher Teil von Schleußig) entstehen
in der Folge auf dem so gewonnenen Bauland.
1863
Eine neue Ziegelei (in der Nähe
des später errichteten "Stadions der Bauarbeiter") nimmt die Produktion
auf.
1864
Basierend auf den Ideen von G. Moritz
Schreber, wird in Schleußig der "Verein zum Schaffen von Kinderspielplätzen"
gegründet ("Schreberverein").
1867
Schleußig zählt 23 Häuser.
1868
öffnet die Gastwirtschaft "Elsterthal"
mit einem großen Tanzsaal, einer Kegelbahn nd einem Garten. Hier
wird auch die berühmte Gose ausgeschenkt. Das Gasthaus zieht - neben
dem bereits bestehenden Park-Etablissement - viele Ausflügler aus
der Umgebung an.
1869
wird die Könneritzbrücke
als Verbindung zu dem industriell aufstrebenden Plagwitz gebaut.
1871
Der Kuhstall des Gutes wird zu einem
großen Tanzsaal umgebaut.
1872
Der Leipziger Kaufmann Bernhard Hüffer
kauft das Gut mit seinen Feldern und Wiesen. Der Ort, ein Gutsweiler mit
Gutsblockflur, hat eine Fläche von 129 Hektar. Hüffer plant,
das gesamte Gebiet - außer dem eigentlichen Gutshof - als Bauland
zu erschließen.
1873
Dr. Karl Heine entwirft einen Bebauungsplan
für Neu-Schleußig. Bernhard Hüffer entwirft einen neuen
Plan zur Elsterregulierung. In der Folge werden entlang der Elster und
der Rodel Hochflutdämme aufgeschüttet und ständig unterhalten.
1873-1875
Ein Damm zum Hochwasserschutz Schleußigs
wird im Bereich der heutigen Kleingartenanlage ("Am Damm") errichtet.
1874
Dr. Heine bezieht seine neuerbaute
Villa Neuschleußig Nr. 1 (heute: Könneritzstraße 1), wo
er bis zu seinem Tode (1888) lebt.
Seit 1875
gehört Schleußig verwaltungsmäßig
zur neugebildeten Amtshauptmannschaft Leipzig. Mit 284 Einwohnern ist der
Ort die kleinste Gemeinde der Leipziger Außendörfer.
1876
Ein gemeinsam von Heine und Hüffer
entworfener Plan zu Bebauung der Schleußiger Flur wird von der Amtshauptmannschaft
Leipzig genehmigt. Das Areal ist eine ländliche Gegend; die Straßenzüge
werden reißbrettartig in die Flußbiegungen der Elster und Rodel
eingepaßt.
70er/80er Jahre
Heine läßt von Plagwitz
aus den "Neuen Anbau" ("Neuschleußig") bauen. Die Bebauung des nordwestlichen
Teils von Schleußig, die durch Heine und Hüffer gemeinsam erfolgt,
sieht die Hauptstraßen (außer der Dorfstraße werden alle
Straßen neu angelegt) A, B, C (heute Könneritzstraße)
und D, von denen Nebenstraßen abgehen, vor. Hüffer baut vom
alten Gutshof aus in südlicher Richtung. Nach Breite und Anlage der
Straßen zu urteilen, plant Hüffer hier vermutlich Villen und
landhausähnliche Baugruppen. Beide Baugebiete sollen bei einer im
Bebauungsplan festgelegten Nebenstraße zusammentreffen. Voraussetzung
für den Baubeginn ist, daß das von Heine zu bebauende Gebiet,
vor allem aber "Altschleußig", wie man das Dorf nach Hüffers
Baubeginn nennt, hochwassersicher gemacht werden. Denn der Gutsbereich
ist durch Elster und Rodel ständig hochwasser-gefährdet; die
Dorfstraße (heute Rödelstraße) liegt an einigen Stellen
bis zu einem Meter tiefer, als der höchste Hochwasserstand der Elster
beträgt. Als weitere Voraussetzung für den Baubeginn legt man
für das gesamte Gebiet ein Beschleusungsnetz an, in das sowohl die
Häuser des Dorfes als auch das Wohnhaus des Gutes einbezogen werden
sollen. Die latente Hochwassergefahr bringt große Probleme und Streitigkeiten
bei der Ausführung der Beschleusung von Altschleußig mit sich.
1880
Schleußig zählt 486 Einwohner,
davon 60 Kinder.
1882
erfolgt der Bau des "Grünen Jägers"
auf dem Gelände der heutigen Rödelstraße 18.
1882, 31. März
In der Gastwirtschaft "Zum Grünen
Jäger" (Gelände heute Rödelstraße 18) finden sich
16 Schleußiger zusammen und beschließen die Gründung des
Schleußiger Turnvereins.
1884/1886
gründet Ernst Mey eine Celluloidwaren-Fabrik
in der heutigen Holbeinstraße 29, die Kragen aus dem Kunststoff herstellt.
1887
Ein Jahr vor Heines Tod ist die Bebauung
des gesamten Gebietes infolge der Beschleusungsprobleme nicht weit fortgeschritten.
Auf Heines Areal sind bisher 24 Grundstücke mit drei- bis vierstöckigen
Wohnhäusern (außer Heines Villa) entstanden. Sie gruppieren
sich entlang der Könneritzstraße an den Ufern von Elster und
der Rodel. Die Vorder- und Rückansichten dieser ersten Häuser
sind auffällig verziert. Zum Teil wirkt die Hofseite der nach der
Rodel hin gebauten Häuser hinsichtlich der archi-
telefonischen Gestaltung schöner
als die Straßenseite. In Altschleußig sind über die Hälfte
der Gebäude alte ein-, höchstens zweistöckige Wohnhäuser
aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit kleinen Gärten.
Die Neubauten gleichen denen in Neuschleußig, nur sind sie nicht
so sehr verziert, sondern eher spätklassizistisch-schlicht.
1887
erfolgt die Gründung eines Süßwarenbetriebes
in der heutigen Könneritzstraße (Süßwaren Leipzig).
1887/1888
Die sächsische Staatseisenbahnverwaltung
baut auf Anregung Plagwitzer Industrieller die Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn.
Sie verläuft parallel zum Karl-Heine-Kanal unter der Zschocherschen
Straße hindurch, überquert in Schleußig die Könneritzstraße
zwischen heutiger Industrie- und Stieglitzstraße (noch als Bodenwelle
erkennbar) und führt weiter durch das Connewitzer Holz und den Bahnhof
Connewitz zum Bayerischen Bahnhof.
1888, 17. September
Der Güterverkehr auf der Leipzig-Plagwitzer
Verbindungsbahn wird eröffnet.
1890
Der Ort zählt 1437 Einwohner
in 354 Haushaltungen, hat 60 bewohnte und 5 unbewohnte Grundstücke
mit 545 besetzten und 31 leerstehenden Wohnungen. "Anstalten" werden keine
genannt.
1891, 1. Januar
Schleußig wird nach Leipzig
eingemeindet. Folgende Gewerbetreibende zählt der nunmehrige Ortsteil:
2 Bäcker, 2 Fleischer, 1 Schuhmacher, 1 Hebamme und 4 Schankwirte.
1891
Die neue Ziegelei stellt ihren Betrieb
ein.
1891
Die erste Schleußiger Schule,
die 15. Bürgerschule (heute Könneritz-Gymnasium) in der heutigen
Könneritzstraße wird eingeweiht.
1891
Infolge der ungelösten Beschleusungsprobleme
für Altschleußig - das Abwasser wird weiterhin in die Elster
in unmittelbarer Nähe der dörflichen Wasserschöpfstelle
eingeleitet - muß man einen neuen Brunnen bohren, doch das daraus
geschöpfte Wasser erweist sich als völlig unbrauchbar.
1892
Schleußig zählt in 59 Haushaltungen
87 Schlafleute (Untermieter).
1892
Da Schleußig über keine
eigene Kirche verfügt, wird in der Aula der 15. Bürgerschule
Gottesdienst gehalten.
1894, 20. September
Im Gasthaus "Zur Insel" in Plagwitz
erfolgt die Gründung des "Westvorstädtischen Vereins für
naturgemäße Gesundheitspflge mit Schreberabteilung", d. h. des
Schrebervereins Schleußig, mit ca. 100 Gärten zwischen Könneritz-,
Stieglitz- und Rochlitzstraße auf vom Pfarrlehen Kleinzschocher gepachteten
Land. Der Name der Anlage wechselt in der Folge wiederholt.
1895
Der Ortsteil zählt 3231 Einwohner.
Die Bautätigkeit hat stark zugenommen. Sind bisher in Schleußig
Wohnungen mit meist geringem Komfort (kein Bad, Trockentoiletten auf den
Treppen, nur ein Wasserhahn in der Küche, zugleich große und
bequeme Zimmer mit reichen Stuckverzierungen an den Decken) entstanden,so
werden seitdem in ganz Schleußig bessere (Bad, Innentoiletten, Erkerfenster,
Balkone) und vor allem wesentlich mehr Wohnungen gebaut. Die erste der
vier Hauptstraßen, die Könneritzstraße, ist von beiden
Seiten - Alt- und Neuschleußig - her dicht bebaut und stellt die
eigentliche Haupt- und Geschäftsstraße dar. Eine weitere Hauptstraße
ist von Neuschleußig aus im Entstehen. In Altschleußig sind
die ersten Neben- und Verbindungsstraßen bebaut. Beide Teile sind
auf der Könneritzstraße in der Gegend der Rochlitzstraße
zusammengewachsen. Das Dorf hat noch nicht vollständig seine Bedeutung
verloren; hier existieren weiterhin Ausflugslokale, die stark besucht werden.
1895
Schleußig erhält durch
die Linie Blücherplatz (heute Willy-Brandt-Platz) - Schleußig
Anschluß an das Leipziger Straßenbahnnetz.
1895
Eine neue eiserne Brücke wird
über die Elster (Rödelstraße) gebaut.
1896/97
wird das Hochflutbett der Pleiße
überbrückt, wodurch eine direkte Wegverbindung zwischen der Innenstadt
und Schleußig entsteht.
1897
wird das Hauptgebäude der Kunstanstalt
Grimme & Hempel AG in der Könneritzstraße 42 vollendet.
1897
erfolgt der Bau eines Schrebergartenvereinshauses
in der Könneritzstraße 75.
Um 1900
Schleußig zählt 9162 Einwohner.
Bis 1900
wird in den Adreßbüchern
eine Trennung zwischen Alt- und Neuschleußig vorgenommen, seitdem
nicht mehr.
Um 1900
Die Stadt Leipzig legt neue Bebauungspläne
vor. Die Pläne Nr. 23, 24 und 57 des Gesamtplans erfassen Schleußig
in seiner heutigen Ausdehnung. Der Plan Nr. 57, der Flurstücke von
Großzschocher sowie das gesamte südlich des Gutshofes gelegene
Areal enthält, entspricht in etwa dem von Hüffer aufgestellten
südlichen Bebauungsplan.
Um 1900
Die Gastwirtschaft "Schleußiger
Park" (Standort der heutigen Kaufhalle Rödelstraße) ist das
größte Leipziger "Gartenetablissement".
1902
wird der Plan Nr. 24, der das nordöstliche
Gebiet von Schleußig, den Raum des Schleußiger Kleingartenvereins,
umfaßt, aufgestellt. Er sieht eine teils offene, teils geschlossene
Bauweise vor. Die zu bauenden Häuser unterscheiden sich grundsätzlich
von Hüffers und Heines Bauart. In Aussicht genommen werden Landhäuser
in offener und Zweifamilienhäuser in geschlossener Bauweise. Dabei
wird die Errichtung von gewerblichen Anlagen jeglicher Art ausgeschlossen.
Um einen Übergang von den drei- bis viergeschossigen Häusern
der Könneritzstraße zu den Straßen des nordöstlichen
Bebauungsplans zu schaffen, sollen in den Berührungsgebieten Dreigeschosser
in geschlossener Bauweise errichtet werden.
Bis 1904
dem Todesjahr Bernhard Hüffers,
sind in dem von diesem geplanten Bauareal südlich des Gutes nur 10
villenartige ein- bis zweigeschossige, in seltenen Fällen dreigeschossige
Wohnhäuser errichtet.
1905
Die weitere Bebauung des Schleußiger
Gebietes vollzieht sich nach von der Stadt Leipzig für die noch unbebauten
Flächen der Stadt erarbeiteten Grundsätzen. Der in diesem Jahre
genehmigte Plan Nr. 23 beinhaltet die noch offen gebliebenen Planquadrate
von Hüffers und Heines nordwestlichem Bebauungsplan. Er behält
die von Hüffer und Heine begonnene geschlossene Bauweise bei und läßt
auch die Ansiedlung von Gewerbe und Fabriken nur in begrenztem Maße
zu.
1905
erfolgt die Einweihung einer hölzernen
"Notkirche" an der Rödel- / Ecke Schnorrstraße 2 (heute Hof
der 49. Schule). Damit beginnt faktisch die Lösung von der Kirchgemeinde
Kleinzschocher.
Um 1905
Zwischen Elsterufer und Holbeinstraße
entsteht ein weiterer Komplex der Wollgarnfabrik Tittel & Krüger
(später Buntgarnwerke), der die bereits in den älteren Gebäuden
an der Nonnenstraße angewendete Plagwitzer historisierende Industriearchitektur
mit roten Klinkern und hellem Naturbaustein weiterführt.
1905-1907
Die Kleingartenanlage muß mit
den Bäumen, Sträuchern, Lauben und dem Vereinshaus verlegt werden,
da das bisher bearbeitete Land an der Könneritz-, Rochlitz- und Stieglitzstraße
für städtische Bebauung (u. a. 34. Bezirksschule) vorgesehen
ist. Auf dem neuen Gelände "An der Dammstraße" wird auch wieder
ein Kinderspielplatz (5400 m²) angelegt.
1906
Es erfolgt die Eröffnung der
Turnhalle an der Antonienstraße.
1906, September
wird die Kirchgemeinde Schleußig
von der Kleinzschochers abgetrennt.
1906
Bis zu diesem Jahr fließt die
Weiße Elster durch den Schleußiger Park an der Könneritzstraße
vorbei. In Höhe des Gutes bildet der Fluß eine starke Krümmung.
Diese soll aus landwirtschaftstechnischen Gründen begradigt werden.
Der Besitzer des Gutes sträubt sich jedoch gegen diesen Eingriff,
weil die Elster weiter an seinem Gut vorbeifließen soll. Während
des Streites mit dem Rat der Stadt Leipzig werden bereits etwas nördlich
die ersten Aufschüttungen vorgenommen. Bei einem plötzlich
eintretenden erhöhten Wasserstand der Elster bricht das Hochwasser
nach Osten aus. Ganze Straßenzüge werden überflutet.
1908. Ostern
Die 34. Bezirksschule (heute 49. Schule)
in der Rödelstraße wird eröffnet.
1909. Februar
Ein Elsterhochwasser überflutet
große Teile Schleußigs. Nur mit Booten kann man durch die Kleingartenanlage
fahren. Die Häuser Rödelstraße 12,14 und 16 müssen
nach Wasserschäden abgerissen werden.
1910
erfolgt die Einweihung eines Kirch-Gemeindesaales
in der Könneritzstraße 92.
1910/1912
Die Gaststätte "Elstertal" wird
mit Saal neu gebaut und vorübergehend auch als Hotel genutzt.
1913
Im Ortsgesetz heißt es, daß
die Baufläche des Gutes von der Bebauung vorläufig ausgeschlossen
bleibt.
1913, 8. Februar, -1914
Eine von der Leipziger Allgemeinen
Kraftomnibus AG betriebene Kraftomnibuslinie Hauptbahnhof-Schleußig
führt den Betrieb mit Doppelstockbussen durch. Insgesamt werden in
Leipzig fünf derartige Linien betrieben.
Bis 1914
existiert ein Flußbad "Amboß"
am Steg über die Elster (Limburger Straße).
Bis 1914
ist die Infrastruktur ausgebaut. Die
Straßen sind befestigt und beschleust, Gas- und später elektrische
Beleuchtung ist eingeführt, die Dienstleistungen sind ausgebaut, die
Wasserversorgung ist zentralisiert.
1914
erfolgen die Gründung des "Ortsausschusses
zur Linderung der Kriegsnot" und einer Sammelstelle des Roten Kreuzes in
der Könneritzstraße 25.
1914-1917
Die 34. Bezirksschule wird zum Teil
als Kaserne genutzt. Hier sind Soldaten und Pferde untergebracht.
1915
Der für dieses Jahr geplante
Baubeginn für eine Kirche kann infolge der Kriegsereignisse nicht
verwirklicht werden.
1916
Das Monatsblatt "Schleußiger
Anzeiger" erscheint.
1917
erfolgt die Vergrößerung
der Kleingartenanlage durch Pachtung von 4,95 Hektar Land (sog. "Müllersche
Anlage").
Nach 1918
Das "Elstertal" ist ein Treffpunkt
der Schleußiger Arbeiter.
1920
Der Plan Nr. 24 aus dem Jahre 1902
wird ergänzt.
1920, 8. Oktober
Die Eigentumsfläche der Kleingartenanlage
beträgt nach Verkauf der Müllerschen Anlage 156.960 m².
Zwischen 1920 und 1930
Durch Kauf von 15,7 Hektar Wald und
Wiese, Umbruch von Wiesen und Rodung von Wald, schafft die Kleingartenanlage
"An der Dammstraße" weitere 600 Parzellen, um den großen Bedarf
an Gärten zu befriedigen.
1922/23
An der Holbeinstraße entsteht
für die Wollgamfabrik Tittel & Krüger ein Kesselhaus nach
Entwürfen der Architekten Händel und Franke. Es erfüllt
funktionelle Anforderungen ebenso wie ästhetische Ansprüche.
20er Jahre
Es erfolgt der Bau einer "Kriegsopfer-Siedlung"
in der Stieglitz-, Rochlitz- und Huberstraße. Die Realisierung des
südlichen Bebauungsplans Nr. 57 wird begonnen. Für die Häuser
wird die teils offene, teils geschlossene Bauweise mit Land- und Zweifamilienhäusern
beibehalten. Gewerbliche Anlagen sind begrenzt zugelassen. Sie dürfen
aber die Bewohner nicht durch Lärm oder Schmutz belästigen.
20er Jahre
Im Schreberverein "An der Dammstraße"
führt man die "Milchkolonie", Ferienspiele für Kinder, durch.
20er Jahre
Der Arbeitersportverein TSV Schleußig
ist in der "Börse" wirksam.
1925
Der Ortsteil Schleußig zählt
16.788 Einwohner.
1925
Die Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn
wird stillgelegt.
1926
Der Tanzsaal auf dem Gut brennt nieder
und wird nicht wieder aufgebaut.
1926/27
Zum Schutz der Stadt Leipzig vor Hochwasser
erfolgt der Ausbau der kleinen Flutrinne zum Elsterflutbett. Damit wird
eine grundlegende Regulierung der Flußläufe von Pleiße
und Weißer Elster erreicht. Angeblich wird nun die Rodel "überflüssig"
und zugeschüttet. Der bei der Maßnahme entstandene Damm ermöglicht
eine Erweiterung der Kleingartenanlage um 200 Parzellen. Das Bahnwärterhäuschen
der Leipzig-Plagwitzer Verbindungsbahn wird komplett abgebaut und in einem
Garten der Anlage "An der Dammstraße" originalgetreu wieder aufgebaut.
1928
Die Kirchgemeinde erwirbt den Bauplatz
in der Stiegiitzstraße. Die Architekten Zweck und Voigt legen noch
im gleichen Jahr einen Entwurf vor und werden damit erste Preisträger
eines speziell ausgeschriebenen Wettbewerbes (insgesamt 59 Beteiligte).
1928
Das Volkshochschulheim in der Stieglitzstraße
40 wird nach Plänen des Architekten J. Niedermeyer errichtet.
1930
In einem Nachtrag zum Ortsgesetz wird
die Baufläche des Gutes in zwei Hälften geteilt, wovon eine zur
Bebauung freigegeben wird.
30er Jahre
Es erfolgt der Neubau einer Betonbrücke
über die Weiße Elster an der Rödelstraße.
30er Jahre
Die Gleisanlagen der Leipzig-Plagwitzer
Verbindungsbahn werden bei Schaffung des Elsterflutbettes entfernt.
1933, 22. Januar
Die hölzerne Notkirche wird geschlossen.
1933, 29. Januar
Der Neubau der Bethanienkirche in
der Stieglitzstraße wird eingeweiht. Ein aus dem Gut stammendes aus
Ton gebranntes glasiertes Christusrelief von 1482 ist in die Kirche eingebaut.
1934
Die Schleußiger Kleingartenanlage
gehört mit fast 1.000 Parzellen auf 250.000 m² Fläche (davon
90.000 m² Pachtland) zu den größten Kleingartenanlagen
Deutschlands.
1938, 16. Juni
Das umgebaute und erweiterte Vereinshaus
der Kleingartenanlage "An der Dammstraße" wird eingeweiht.
1938, 29. Juli
Die 0-Bus-Linie A zwischen Adler (Kleinzschocher)
und Kronprinzstraße (heute Kurt-Eisner- Straße) wird eröffnet
1943/1944
Schäden durch anglo-amerikanische
Bomben entstehen u. a. an der Volksschule, an der Kirche und am Vereinshaus
der Kleingartenanlage.
Bis 1945
befindet sich in der Quandtstraße
11 (heute: Alfred-Frank-Straße) die Wohnung des am 12. Januar 1945
hingerich teten Künstlers Alfred Frank (Gedenktafel).
1945, August
Mit der Bildung von acht Verwaltungsbezirken
in Leipzig gehört Schleußig als Distrikt 16 zum Verwaltungsbezirk
6 (Südwest).
Oktober 1945
Elster und Pleiße bilden ernstzunehmende
Seuchenherde für Leipzig.
Nach 1945
Das traditionsreiche "Möbelhaus
Beck" eröffnet ein Geschäft in der Könneritz-/ Stieglitzstraße.
Nach 1945 bis in die Gegenwart
werden die noch freien Grundstücke
im südlichen Teil von Schleußig mit Land- und Einfamilienhäusern
bebaut.
1946
Von der Kleingartenanlage "An der
Dammstraße" trennen sich 150 Gärten ab und bilden die eigenständige
Anlage "Elsteridyll", Pistorisstraße.
1947, Mai
Das "Elstertal" dient als Unterbringungsstätte
für Umsiedler.
1948/49
Es erfolgt der Neubau des Vereinshauses
und der Geschäftsbaracke des Kleingartenvereins.
1950, Juni, - 1952
Schleußig gehört nach einer
Neustrukturierung der Verwaltung Leipzigs zum Verwaltungsbezirk 61.
Seit 1951, 1. Januar
Die Straßenbahnlinie 8 verkehrt
zwischen Mockau/Post und Schleußig.
1952 -1957
Infolge einer Neustrukturierung der
Stadtverwaltung bilden Plagwitz und Schleußig zusammen den 8. Stadtbezirk.
Dieser zählt 47.614 Einwohner.
1957 -
Schleußig gehört zum Stadtbezirk
Leipzig-Südwest.
1960
Die Linie 8 wird von Schleußig
nach Kleinzschocher verlängert.
1961
Die alte Beton-Gewölbe-Brücke
über das Elsterflutbecken, die zwar noch genutzt wird, weist so viele
Schäden auf, daß sie nicht mehr repariert werden kann. Deshalb
muß sie in der Folge abgetragen werden (Reste sind noch vorhanden).
Neben ihr soll eine neue Stahlverbundbrücke errichtet werden, die
einschließlich der Rad- und Gehwege 25 Meter breit sein soll.
1961, Januar
wird die für den Brückenneubau
notwendige Schneiße geschlagen.
1961, Anfang April
beginnen die Erdarbeiten an dem Brückenneubau.
1962
erfolgt der Einbau der neuen Pausnitz-Brücke
über das Elster-Flutbett am Schleußiger Weg.
1970
wird eine Kaufhalle in der Rödelstraße
mit 430 m² Verkaufsraumfläche übergeben.
70er Jahre
Am Schleußiger Weg wird auf
Gelände der Kleingartenanlage "An der Dammstraße" ein Garagenkomplex
gebaut.
1971
Es erfolgt die Eröffnung des
Kindergartens in der Maurice-Thorez-Straße 47 (heute: Könneritzstraße).
1971 - 1972
erfolgt nach Plänen der Architekten
H.-J. Dülser und H. Böttge die Rekonstruktion der 49. Polytechnischen
Oberschule (früher 34. Bezirksschule) in der Rödelstraße
. Es entstehen moderne Fachkabinette. Anstelle des Steildaches tritt eine
massive Flachdachkonstruktion. Die Fassadenneugestaltung erfolgt in Putz
und Keramik.
1972. 25. Februar
Die 49. Oberschule wird nach vollständiger
Rekonstruktion und Renovierung wieder ihrer Bestimmung übergeben
Seit 1973
finden in der Gartensparte Schleußig
regelmäßig Garten- und Wohngebietsfeste statt.
1974
Ein Teil der HO-Gaststätte "Zum
Ritter" wird zur Roten Diskothek" (Jugendtanzgaststätte) umgestaltet.
Bei dem Umbau wird die gediegene Holzinnenarchitektur zerstört.
1975, 2. September
Die 49. Polytechnische Oberschule
erhält den Namen "Ho chi Minh".
1975, 20. Oktober
Die Kleingartensparte im Verband der
Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter (VKSK), Dammstraße,
erhält erstmals den Titel "Staatlich anerkanntes Naherholungsgebiet"
verliehen.
1976/1980
Auf der Straßenbahnlinie 1 über
Schleußig, Kleinzschocher bis nach Grünau wird zunehmend der
Betrieb mit Tatra-Bahnen aufgenommen.
1978 erfolgt die Umstellung der letzten
Straßeniampen in Schleußig von Gas auf Elektroenergie.
1978/1984
erfolgt die komplexe Instandsetzung
von zahlreichen Wohnhäusern in der Maurice-Thorez-Straße (heute:
Könneritzstraße). Sie betrifft aber nur die Außenhaut
und die Dächer, eine Modernisierung der Gebäude erfolgt nicht.
1981
Schleußig hat auf einer Fläche
von 2,2 km² 12.505 Einwohner und damit eine Bevölkerungsdichte
von 5684 Einwohnern/km².
1981
Die Kleingartensparte Schleußig
ist mit 820 Parzellen und 12 km Wegenetz die zweitgrößte der
DDR.
1984
Entlang der Maurice-Thorez-Straße
(heute Könneritzstraße) werden neue Bäume gepflanzt.
1984-1986
Es erfolgt der Neubau des von den
Architekten Fetzer, Handzsche und Glaschke entworfenen Versammlungsgebäudes
der "Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage" in der Oeserstraße,
nordwestlich der Brücke über die Weiße Elster.
1986
erfolgt eine komplette Gleiserneuerung
in der Maurice-Thorez-Straße (heute Könneritzstraße) durch
die Leipziger Verkehrs-Betriebe.
1986
Die traditionsreiche Gastwirtschaft
"Zum Grünen Jäger" (Rödelstraße 18) wird abgebrochen.
1987, 31. Dezember
In Schleußig leben 11.499 Einwohner.
1989, 24./25. September
Die umfangreichste Ausstellung der
Kleingartensparte im Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter
"An der Dammstraße" zählt 1.981 Besucher. 85 Spartenmitglieder
stellen über 500 kleingärtnerische Exponate aus.
Nach 1989/90
Die Kirche in der Stieglitzstraße
dient auch als ein kulturell-kommunikatives Zentrum von Schleußig.
Der Saal ist auch an das Rundfunk-Sinfonie-Orchester Leipzig vermietet.
1992, 17. März
Auf einem vom Bürgerverein Pro
Plagwitz organisierten Forum im Klubhaus "Alfred Frank" diskutieren Vertreter
von Stadtverwaltung und Architektenbüros mit Bürgern von Plagwitz
und Schleußig über den künftigen Elsterpark. Auf dem Gelände
der ehemaligen Buntgarnwerke sollen ein Warenhaus, Kino, zahlreiche Gaststätten,
ein Bürgerzentrum, Hotel und Parkhaus entstehen und ein Stadtteilzentrum
bilden.
1992, 25. März
Das Büro "Ökoprojekt" will
den Leipziger Westen zu einem ökologischen Modellgebiet für Stadt
und Umland entwickeln. Ziel des Projekts soll die verträgliche Einordnung
von Gewebe-und Siedlungsflächen sein. Darin sollen Grünau, Lindenau,
Plagwitz, Großzschocher und Schleußig eingebunden werden. Das
geplante Gewerbegebiet und Wohnviertel Weidenweg soll von den geplanten
500 Hektar auf maximal 150 Hektar reduziert werden.
1992, 31. Dezember
Schleußig hat auf einer Fläche
von 2,2 km² 9862 Einwohner und damit eine Bevölkerungsdichte
von 4.483 Einwohnern/km². Der Ortsteil verfügt über 4.813
Wohnungen in 787 Wohngebäuden.
1993, 31. Dezember
Der Kleingärtnerverein e. V.
"An der Dammstraße" Leipzig-Schleußig hat 830 Parzellen und
1.555 Mitglieder. Das Gesamtareal mißt 220.000 m²; davon sind
5.000 m² Fest- und Spielwiese.
1994
Der Hochbau Süd der ehemaligen
Buntgarnwerke an der Holbeinstraße wird zu komfortablen Eigentumswohnungen umgebaut.
1994, Ende Dezember
Das "Möbelhaus Beck" verlagert
seinen Standort an den Stadtrand von Leipzig in die Merseburger Landstraße.
Das Geschäft in Schleußig ist bereits geschlossen.
1997
Gründung des Bürgervereins
"Initiative Schleußig e.V.".
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Herr Günter Feustel aus Auerbach stellte uns dieses Foto (von etwa 1922) aus seinem Besitz zur Verfügung.
Copyright © Günter Feustel - Auerbach
Wäscherolle in der Könneritzstraße
Von: erikkormann [mailto:erikkormann@online.de]
Gesendet: Freitag, 3. April 2009 23:27
An: buergerverein.schleussig@gmx.de
Betreff: Initiative Schleussig
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich habe fast 40 Jahre gebraucht, um wieder nach Leipzig zu kommen und einer alten Kindheitserinnerung nachzuspüren. Und weil ich zu diesem Wunderwerk der Technik bei Ihnen nichts gefunden habe, schicke ich Ihnen einfach einen Link auf mein Blog, damit Sie eine Ahnung von dem bekommen, was mich als Kind so faszinierte; die Wäscherolle in der Könneritzstraße 79. Es ist für mich ein Denkmal der Technik. Alt und schwerfällig und noch immer in Funktion.
Informieren Sie sich:
Mit freundlichen Grüßen,
Erik Kormann
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